UNIFIED

Unified

Special Olympics ist die weltweit grösste Sportbewegung für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigung und engagiert sich für deren Wertschätzung, Gleichstellung und Anerkennung im Sport. Special Olympics wurde im Jahre 1968 durch Eunice Kennedy-Shriver in den USA gegründet und 1988 vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannt. Die Sportbewegung vereint rund 6 Millionen Sportlerinnen und Sportler in 174 Ländern. Special Olympics hilft Personen mit einer Beeinträchtigung, sich durch den Sport weiterzuentwickeln. Dadurch verbessern sie nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihr Selbstwertgefühl und ihre körperliche Fitness. Bei den Veranstaltungen teilen sie sportliche Erlebnisse mit den anderen Sportlern, mit der Familie und dem sozialen Umfeld. In der Schweiz ist Special Olympics Switzerland seit 1995 als Stiftung tätig. Im Jahr 2018 wurden mit 3’758 Teilnehmenden 69 regionale Wettkämpfe in 19 Sportarten durchgeführt.

Das Hauptziel dieses Programms ist die Anwendung der UNO-Behindertenrechtskonvention1 für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen im Bereich des Sports, indem Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen der Zugang zu qualitativem und inklusivem Sport gewährt wird. Konkret bedeutet dies, dass Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf in der Schweiz regelmässig und aktiv an einem Sportangebot des Regelsports – in einem Sportverein oder an einem Breitensportanlass – wie auch am sozialen Leben dieser Sportstrukturen teilhaben können.

Ein «Unified Club» ist ein Sportclub, der gemäss der UNO-Behindertenrechtskonvention eine inklusive Gesellschaft fördert. Er ist von Special Olympics zertifiziert und ermöglicht es Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen innerhalb der Vereinsstrukturen regelmässig an angepassten Trainings teilzunehmen und am Vereinsleben teilzunehmen. Dazu werden folgende Prinzipien realisiert und umgesetzt:

INDIVIDUELLE EBENE
Die Teilnehmenden haben Spass an der sportlichen Aktivität. Sie identifizieren sich mit dem Club und fühlen sich in erster Linie als Sportler. Sie erfahren Wertschätzung und werden als Clubmitglieder angesehen wie alle anderen auch.

SPORTLICHE EBENE
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können an regelmässigen Trainings von hoher Qualität teilnehmen, welche an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Der verantwortliche Trainer bildet sich regelmässig weiter.

SOZIALE EBENE
Die Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf werden als vollwertige Mitglieder des Clubs behandelt und nehmen an sozialen Aktivitäten des Clubs teil. Sie treten in Kontakt mit anderen, indem der Club immer wieder Raum für Begegnungen schafft.

STRUKTURELLE EBENE
Der Club fördert die Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls innerhalb seiner Strukturen, indem er eine positive Grundeinstellung und Wertschätzung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen vermittelt. Das Trainingsangebot für Menschen mit Beeinträchtigungen ist integraler Bestandteil des Clubs. Der gesamte Vorstand ist deshalb stets über die Entwicklung des Inklusionsprozesses informiert. Die Clubmitglieder sind aktiv beteiligt an der Qualität und der Nachhaltigkeit der Trainingsangebote. Die Infrastrukturen sind für Menschen mit besonderem Bedarf zugänglich.