TENNIS ACADEMY SEETAL

INKLUSION

Inklusion

Die Tennis Academy Seetal ist seit Jahren im Bereich des Behindertensports tätig. Inklusion und Teilhabe am Sport sind für die Coaches der TAS selbstverständlich und werden individuell gefördert. Die TAS unterstützt mit ihrem Fachwissen Vorstände und Coaches auf ihrem Weg zum inklusiven Tennisverein.

Mit unterschiedlichen Veranstaltungen, der Organisation von Seminaren und der Teilnahme an Fachgruppen von nationalen und kantonalen Stellen setzt sich die TAS aktiv für die Inklusion im Tennissport ein.

Der Begriff Inklusion beschreibt eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit oder Bildung, von möglichen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen. Eine definierte Normalität in einer inklusiven Gesellschaft gibt es also nicht. Normal ist allein die Tatsache, dass Unterschiede vorhanden sind. Diese sollen als Bereicherung aufgefasst werden, haben aber keine Auswirkungen auf das selbstverständliche Recht der Individuen auf Teilhabe und Zugang zur Gesellschaft. Somit ist es die Aufgabe der Gesellschaft, entsprechende Strukturen in allen möglichen Lebensbereichen zu schaffen.

Inklusion ist also ein zentraler Bestandteil einer offenen und gerechten Gesellschaft. Der Sport, insbesondere der Tennissport, bietet eine hervorragende Möglichkeit, Inklusion aktiv zu leben, und Barrieren abzubauen. Tennis erfordert Geschick, Konzentration und Ausdauer – Fähigkeiten, die bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind, aber für alle zugänglich gemacht werden können.

Menschen mit einer Beeinträchtigung sind oft mit Herausforderungen konfrontiert, die ihre Teilnahme an Sportarten wie Tennis erschweren. Das kann fehlende Infrastruktur, unzureichende Unterstützung oder fehlendes Wissen seitens der Trainer sein. Dennoch birgt der Tennissport ein enormes Potenzial, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Durch die Schaffung von inklusiven Strukturen können diese Barrieren überwunden werden. Ziel soll sein, den Tennissport allen zugänglich zu machen, und die Freude am Spiel sowie das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

Inklusion im Sport bedeutet somit, dass alle Menschen Zugang zu Sportstätten und der Teilhabe am Sportleben haben.

Grundlage der Inklusion

Die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK), welcher über 180 Länder beigetreten sind, bildet die weltweite Verpflichtung jedes Mitgliedstaates.

  • In der Schweiz trat die Konvention am 15. Mai 2014 in Kraft.
  • Die Schweiz verpflichtet sich damit zu einer inklusiven Gesellschaft, auch im Sport.
  • Diese wird unter anderem durch Schutz vor Diskriminierung und Benachteiligung, die Garantie auf Existenzsicherung oder das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben erreicht.

In Artikel 30, Absatz 5 der UNO-BRK, wird der Bereich Freizeit und Sport geregelt. «…mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilnahme an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Massnahmen»:

  • damit «Menschen mit Behinderung ermutigt werden, so umfassend wie möglich an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen teilzunehmen»;
  • damit «Menschen mit Behinderung einen Zugang zu Sportstätten, Erholungs- und Tourismusstätten haben»;
  • damit «Kinder mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen Kindern an Spiel-, Erholungs-, Freizeit und Sportaktivitäten teilnehmen können»;
  • damit «Menschen mit Behinderung Zugang haben zu Dienstleistungen der Organisatoren von Erholungs-, Tourismus, Freizeit- und Sportaktivitäten».

Ist Inklusion im Tennis wichtig?

Ja, denn es kann jede und jeden treffen! Während nur etwa 3 % der Behinderungen angeboren sind, werden die meisten durch Unfall oder Krankheit im Laufe des Lebens erworben. In der Schweiz machen Menschen mit einer Behinderung rund 20 % der Bevölkerung aus.

Inklusion

Wie geht Inklusion?

Wahre Inklusion bedeutet Wahlfreiheit, und ideal ist es, sowohl separative als auch integrative Angebote zu haben.

  • Nicht defizitorientiertes Handeln, sondern die Frage, was möglich ist, steht im Fokus, was wiederum bedeutet, mit dem zu arbeiten, was da ist und möglich ist.
  • Inklusion findet im Kopf statt, da die erste Reaktion entscheidend ist.
  • Machen wir Betroffene zu Beteiligten, in dem wir nachfragen und Aufgaben übertragen.

Schlussendlich benötigt es nicht viel! Das wichtigste ist, dass man den Mut beweist, sich den Fragen zu stellen, die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind, und sie ohne grossen Lärm in Trainingseinheiten zu integrieren. 

Was bedeuten Gleichheit und Gerechtigkeit?
In einer inklusiven Gesellschaft braucht es Gleichheit und Gerechtigkeit. Barrieren werden abgebaut, damit alle dieselben Chancen erhalten und erleben. 

Inklusion
Camp Bodenseekooperation

Elias spielt seit Jahren Tennis. Durch seine Beeinträchtigung war es für ihn nicht immer einfach, Anschluss zu finden. Nicht nur einmal überlegte er sich, mit dem Tennis aufzuhören. Mit dem intensiven Training bei der Tennis Academy Seetal fühlte er sich verstanden, bekam entsprechende Anerkennung und wurde in einer inklusiven Gruppe mit gleichaltrigen nicht behinderten Spielern individuell gefördert. Wichtig bei der Arbeit mit Elias war, ihn zu beobachten und zu intervenieren, wenn er aufgrund seiner Spastizität in der Hand zu verkrampft war. Einfache Hilfsmittel wie ein ganz weicher Ball brachten die nötige Abhilfe.
Mit seiner aufgestellten und zuvorkommenden Art hat er viele Freunde im Tennis gefunden. Er konnte trotz seinen koordinativen und körperlichen Einschränkungen am Interclub teilnehmen und übernahm die Rolle als Captain einer "Herren Aktiv"-Mannschaft. Im Clubleben ist er voll integriert, und es würde etwas fehlen ohne ihn.
Neben dem Platz unterstützt er die diversen Bestrebungen der Tennis Academy Seetal und steht bei Anlässen und Podiumsdiskussionen gerne zur Verfügung.